Dieser Blog zeigt den Entstehungsprozess eines Buches für Handstrickanleitungen.

Alle Strickmodelle sind mit einer- beim Deutschen Patentamt geschützten- nahtlosen Schnitttechnik entworfen.


This blog shows the process of creating a book for hand knitting patterns.

All knitted clothes are designed by the seamless pattern system, protected at the German Patent Office.

Samstag, 12. Dezember 2015

Neuigkeiten


Zum Ende des Jahres hat sich nun etwas
Wichtiges bei dem Thema "Buchverlag" getan…

Ich habe mich nur bei sehr wenigen, 
äusserst genau ausgewählten Verlagen 
mit meiner Buchidee beworben.

Post vom Verlag & die Modellübersicht

Aus diesem Grund freue ich mich sehr, 
dass ich schon ganz in Kürze die Neuigkeit
hier auf dem Blog verkünden kann!

All die Leserfragen nach dem:
Ab wann?
Bei wem? 
Und wo?
werde ich sehr bald hier beantworten können…


Mittwoch, 9. Dezember 2015

In dem aktuellen Sabrina Strickjournal...


Sabrina Strickjournal 01/16

...findet man dieses, von mir entworfenes, 
Westenmodell aus der 
 Qualität Elena von Lang Yarns:

Modell °18: lange Weste mit Noppen

Montag, 7. Dezember 2015

Wenn es hier mal ruhiger wird...


… und ich keine neuen Modelle präsentiere, 
dann bin ich wieder mit einigen Aufträgen beschäftigt.

Für das Opernhaus in Zürich 
wurde dieses hell braune Kleid 
- mit einem Lochmuster auf dem Vorderteil -
aus dem wunderschönen "Asia" Garn,
70% Seide, 30% Yak, von Lang Yarns
 an der Strickmaschine angefertigt:


Quelle: www.opernhaus.ch

Die Oper IL VIAGGIO A REIMS
feierte am 06.Dezember Premiere.


Bis zum 9. Januar kann man sich 
das Stück von Gioachino Rossini
am Opernhaus Zürich anschauen.



Ergänzung: in den nächsten Wochen bin ich 
mit einem neuen Auftrag für das Theater
Basel beschäftigt. Dazu komme ich aber in naher 
Zukunft mit Bildern und mehr Informationen...

Samstag, 5. Dezember 2015

Entwurfsprozess: Pullover mit Knospenmuster aus Merino

Der Beginn bei diesem Modell bildete das Muster 
"Kaffebohnen", dessen Anleitung ich hier gefunden habe.

Da das Muster für Flächen sehr schön aussieht, 
ich es jedoch als ein Element auf glatt linker Strickfläche
haben wollte, begann ich zu experimentieren:


aus dem Muster Kaffebohnen entstand aus verschiedenen
Garnqualitäten mein Strickelement: "Knospen"

Das Element hat eine sehr schöne plastische Form 
und wird nur vereinzelt den Pullover zieren:


 Vorderteil

Wie ich bereits hier geschrieben habe,
startete ich mit 8 Maschen und habe
 - wie bei einem Dreieckstuch-
in jeder 2. Reihe vier Maschen zugenommen.

Das Design zu diesem Pullover entsteht 
alleine durch das Immer-Wieder-Anbringen auf 
der Büste. Eine anfängliche Zeichnung oder 
eine grobe Idee gibt es bei diesem Modell nicht. 

Das Grundgerüst bildet die anfängliche Dreiecksform.
Der gesamte Entwurf wächst dabei synchron 
mit der Entstehung des Pullovers.

Als einzige Entwurfselemente 
waren mir die erstellte Knospe auf glatt links 
und das Perlmuster wichtig. Beide Strickmuster bilden 
einen Bezug zu anderen Modellen in meinem Buch.

Meine Schnitttechnik spielt bei diesem Modellentwurf 
eine ganz entscheidende Rolle: 
durch die starken Veränderungen der Strickrichtungen 
bekommt der Pullover sein markantes Aussehen.

das Dreiecksteilstück vom Rücken und das vordere Teil kommen
 - durch Verwendung der verlängerten Reihen- aufeinander

Das verwendete Garn, Merino 120, hat auf 50g 
eine Lauflänge von 120m und kommt aus 
der grossen "Merinofamilie" von Lang Yarns.

Es hat- wie auch die anderen Merinostärken-
eine sehr grosse Farbpalette und
lässt sich sehr einfach und schnell verstricken.

Zur Zeit in Arbeit:

ein figurnaher Pullover aus Merino 120 in
den Strickmustern: glatt links, Perlmuster & Knospen

Samstag, 28. November 2015

Auf die Schnelle gezeigt...

Zur Zeit stricke und entwerfe ich gleichzeitig 
einen Pullover aus der Merino 120 von Lang Yarns.

Knospen, Perlmuster & glatt links

Den Entwurfsprozess werde ich 
in der nächsten Tagen genauer erläutern.

Strickbeginn = 8Maschen
an der rückwärtigen Mitte

Das, was ich aber schon jetzt verraten möchte:
dieser Pullover ist schnitttechnisch so aufgebaut,
dass alle, die gerne Dreieckstücher stricken,
grossen Spass haben werden ihn nach zustricken!

Mittwoch, 11. November 2015

Weitere Besonderheit der nahtlosen Stricktechnik °2: Strickfilzen


Strickfilzen in der Waschmaschine 
ist eine spannende Sache!

Zum Einen ist man immer leicht nervös: 
Was erwartet mich nach der Wäsche in der Maschine ?
Ist die Form so, wie man es gerne hätte 
oder braucht es noch einen Waschgang?

Oder zum Anderen 
- im eindeutig schlechteren Fall
wird das gefilzte Strickstück-ungetragen vom grossen Sohn- 
direkt an den kleineren Sohn "weitervererbt"?


Dieses Modell, eigentlich eine Weste 
aus Angora, habe ich für den grossen Sohn
in glatt rechts in Grösse 36 & einer Filzwolle 
gestrickt und danach in der Maschine gefilzt.

Rausgekommen ist
wie erwartet und erhofft ;-)
eine Kinderweste in Gr. 116/122, besonders dick 
und deshalb windabweisend und wärmend zugleich.

Seitenansicht

Da meine Schnitttechnik ganz ohne Nähte 
auskommt, findet man nach dem Filzvorgang 
keine dicken & knubbeligen Nahtstellen an der Weste.


Vordere Ansicht

Mit zwei Holzknöpfen und Knopfriemen 
aus Leder ausgestattet, ist die Weste 
eine gute Alternative zu einer Jacke an wärmeren Tagen.

Getragen hat mein Sohn sie aber auch schon über
seine Übergangsjacke, wenn es stark windig war.

Samstag, 7. November 2015

Fertigstellung: Strickjacke mit quergestrickter Blende aus Yak

Hier haben ich den Entwurfsprozess 
der Jacke aus Yakwolle vorgestellt.

Hier wurde der Zwischenstand und
die Problemstelle Ärmel/Schulter gezeigt.

Heute kann ich endlich die fertige Strickjacke
mit der quergestrickten Blende präsentieren:

Rückenansicht
Der Strickbeginn bildet das Anschlagen 
der gesamten senfgelben Blende inklusive
dem vorderen und rückwärtigen Halsausschnittes.

Vordere Ansicht mit schönen
Metallknöpfen (hier besser zu sehen)






Die Farbzusammenstellung, Senfgelb und Anthrazit,
ist nicht zu vorlaut, aber auch alles Andere
als gewöhnlich respektive langweilig.

Dafür sorgen auch die beiden angewandten Strickmuster:
Anthrazit in glatt rechts und Senfgelb als Stichmuster.


Nahaufnahme: oberer Ärmel

Die Yakwolle von Lang Yarns wird in vielen 
wunderschönen  Naturtönen angeboten. 

Die Wolle lässt sich sehr gut verstricken und
fühlt sich beim Tragen angenehm 
und keineswegs kratzig auf der Haut an.

Sie wärmt wunderbar den Träger, 
ohne ihn aufzuheizen. 

Farbspiel:
senfgelbe und anthrazite Partien

Der schmale gelbe Streifen, 
der horizontal am Rücken verläuft
und Vorne an beiden Vorderteilen 
schräg zur Blende und Saum ausläuft:

Seitenansicht

Das Strickende bildet der senfgelbe Saum,
sowohl am Rumpfteil als auch an den Ärmeln.

Rückenansicht

Wie bei allen meinen Entwürfen,
ist auch hier keine einzige Naht verborgen.

Die körpernahe Strickjacke wurde 

komplett an einem Stück gestrickt:

Strickjacke aus Yakwolle von Lang Yarns


Dienstag, 27. Oktober 2015

Leserfrage°4: Wie entstehen die verschiedenen Schnitte?


Seit dem Start des Blogs erreichen
mich viele Fragen, die mit dem 
Schnittentwurf zu tun haben.

Zahlreiche Leserinnen wollen wissen, 
wie die Schnittführungen mit 
den aussergewöhnlichen Strickrichtungen entstehen.

Gerne erkläre und zeige ich einige Methoden, 
die ich zum Entwerfen von meinen Schnitten benutze.


Skizzen von Volumen und erste Gedanken zur Umsetzung

Die zahlreichen Aspekte für den Entwurf 
ergeben sich sowohl aus Inspirationsbildern 
als auch aufgrund der systematischen Untersuchung 
zu den verkürzten und verlängerten Reihen. 

Wichtige Elemente in meinem 
Entwurfsprozess sind unter Anderem:
Volumen- und Formgebung
Verkürzte/Verlängerte-Reihen-Linie 
Verbindung Arm-Rumpf


Zahlreichen Entwurfsmethoden dienen 
mir bei der Erstellung der Prototypen.
Einige von ihnen möchte ich hier vorstellen:


1.Fadenführung


gesteckter Faden an der Büste

Mit Hilfe eines Fadens stecke ich die gewollten 
Proportionen eines Modells auf der Büste ab. 

Die Fadenlinien stehen sowohl 
für die Aussenkanten, z.B. Säume, als auch 
für die später entstehenden Linien 
der verkürzten Reihen und somit auch für 
die Veränderung der Strickrichtung.

2. Stoffdrapierung


Stoff wird an der Büste drapiert,
Strickrichtungen, Anschlags- und Abkettkanten, 
Maschen-und Reihenanzahl werden direkt
auf dem Stoff eingezeichnet und notiert

Oftmals beginne ich mit einem Stück Stoff 
und drapiere es an der Büste, so wie man es aus der 
klassischen Schneiderkunst kennt. 

Ich verwende diese Entwurfsmethode 
überwiegend, wenn ich keine bestimmte Silhouette
im Kopf habe und lasse mich von den drapierten
Formen überraschen und leiten.


3.  2D -> 3D

aus Zweidimensionalität entsteht 
durch skizzieren, schneiden, falten,
Dreidimensionalität 
Rein zeichnerischer Entwurf, mit einer technischen 
Skizze des Kleidungsstücks im Massstab 1:10

Bei dieser Entwurfsmethode kann ich
im Massstab 1:10 Papierkleidungsstücke 
schnell auseinander schneiden und 
dann wieder zusammenfügen.

Dieser Ansatz ist zu Beginn eher theoretisch, 
bringt aber ungeahnte Formen mit sich.


schnelle Skizze mit eingezeichnete Strickrichtungen

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich
meine Sammlung aus zahlreicher 
Entwurfsmethoden als einen wertvolle 
Schatz ansehe. Jede Einzelne von ihnen hat ihre 
Schwerpunkte, Stärken und Schwächen.




Und zur allerletz möchte ich eine Methode 
nennen, die ich nie verwende: 

Meine Entwurfsgedanken kreisen
nie um Schnittmuster aus dem Schneiderhandwerk.
Ich musste feststellen, dass ich nicht frei arbeiten
kann, wenn ich bestehende Schnittmuster 
als Ausgangspunkt für meine Schnitttechnik verwende.



Montag, 5. Oktober 2015

Zwischenstand: Strickjacke mit quergestrickter Blende aus Yak


Einige Modelle funktionieren auf Anhieb:
man erstellt eine Maschenprobe,
entwickelt den Schnitt dazu
und strickt das Modell ohne eine einzige 
Reihe aufmachen zu müssen. 
Es läuft also wie am Schnürchen…

  Doch manchmal braucht es mehrere Anläufe:
So wie bei der Strickjacke aus der Yak, 
die ich hier zum ersten Mal erwähnt  
und hier vorgestellt habe.

Korrekturen/Anpassungen im Schulterbereich
an der bereits fertig gestrickten Jacke:
rechts die Blende, links der Ärmel in senfgelb

Da ich aus zeitlichen Gründen nicht alle Modelle 
selbst stricken kann, arbeite ich mit einer sehr 
erfahrenen Strickerin zusammen.

Nun wohnen wir aber so weit von einander 
entfernt, dass eine Zwischenanprobe nicht 
ohne Postlieferung möglich ist.

Nach zwei Zwischenanproben, 
wobei eine Lieferung genau in dem Poststreik
über zwei Wochen auf dem Postweg verbracht hatte,
bekam ich das fertig gestrickte Modell.

Leider sitzt die Jacke immer noch nicht 
wie gewünscht und ich musste an einigen Stellen
Änderungen vornehmen.

Vor allen Dingen im Bereich zwischen 
der Blende und dem Ärmel auf der Höhe der Schulter
muss die Passform durch die Anwendung 
der verkürzten Reihen verbessert werden.

Also: auf ein Neues ;-)


Donnerstag, 1. Oktober 2015

Wenn es hier mal ruhiger wird...


… und ich keine neuen Modelle präsentiere, 
dann bin ich wieder mit einigen Aufträgen beschäftigt.

Für die Deutsche Oper am Rhein wurde dieser gelbe 
Raglanpullover aus einer langhaarigen 
Mohairmischung an der Strickmaschine angefertigt:

Quelle: Oper am Rhein

Die Aufführung Arabella feierte
am 18.September in Düsseldorf Premiere.


Quelle: Arabella, Oper am Rhein


Bis zum 24.Oktober kann man sich 
das Stück von Richard Strauss
an der Deutschen Oper am Rhein anschauen.



Ergänzung: in den nächsten Wochen bin ich 
mit einem neuen Auftrag für die Oper 
in Zürich beschäftigt. Dazu komme ich aber in naher 
Zukunft mit Bildern und mehr Informationen...

Freitag, 25. September 2015

ein Grössenmodell & zwei Damengrössen


Diese Strickjacke aus Merino 50 von Lang Yarns
zwei Damen mit unterschiedlichen Grössen:

linke Seite Gr.40, rechte Seite Gr 36

Sehr, sehr oft muss ich hören: 

"Nein, das passt mir doch nicht!" 
oder 
"Nein, bei meiner Grösse sieht das nicht aus!"


Aus diesem Grund habe ich 
einen kleinen Vergleich gemacht: 
ein Modell, die Strickjacke von hier
und zwei Damen, die es tragen: 
links Gr. 40, rechts Gr. 36

Was kann man aus den Vergleichsbildern 
schliessen: die Dame mit der Gr. 40 wirkt
auf keinen Fall dicker mit der Jacke.

 Bei der Gr. 36 kann man sich darüber streiten, 
ob es nicht zu weit ist. 
Aber: Geschmäcker sind verschieden!

Auch wenn ich als Designer die Strickjacke 
mit einem weiten Sitz entworfen habe, 
heisst es nicht, dass jeder es auch so tragen muss.

Wichtig ist, dass jeder seine Masse 
kennt und diese mit der technischen Zeichnung 
und den Angaben vergleicht.

Oft höre ich auch: 
"Nein, das Garn ist zu dick, 
es schmeichelt meiner Figur nicht!"

Hier der Beweis: 

1x leger mit weiter Bluse und einer figurnahen Jeans
1x elegant mit Top und einem engenRock 

Nein, das gröbere Garn trägt 
auch bei der Gr. 40 nicht auf!
Es hat immer etwas mit der Einhaltung 
bestimmter Proportionen und der Einbindung 
des gesamten Outfits zu tun. 

Und hier noch kurz zu den Tragemöglichkeiten:
Die Merinostrickjacke mit den 
kurzen Ärmeln kann wie eine Weste
-nur eben viel eleganter- 
getragen werden,
ob mit einem Langarmshirt oder
-wie in diesem Fall- mit einer Bluse.

(Danke liebe Mama für das Modelstehen und
deine neue Jacke steht dir ausgezeichnet ;-) )